Ein Aspekt, der am Au-Pair-Dasein in Spanien wirklich ein Vorteil ist, ist der, dass man am Wochenende viel unternehmen kann. Das bedeutet im Klartext, dass man sein frisch am Freitag ausgezahltes Taschengeld zusammenrafft und irgendwohin fährt. In unserem Fall nach Puerto de la Cruz. Das ist eine sehr vom Tourismus geprägte Stadt, die mit dem Guagua (so heißen die Busse hier) in ungefähr einer Stunde von Santa Cruz aus zu erreichen ist. Ursprünglich wollten wir (2 weitere Au Pairs und ich) so losfahren, dass wir um 11 Uhr in Puerto de la Cruz ankommen, jedoch entspricht die Abfahrtszeit der Guaguas hier der spanischen Pünktlichkeit, sodass wir stattdessen um 11:30 Uhr ankamen.
In Puerto de la Cruz gibt es wirklich ein sehr breites Spektrum an Möglichkeiten seine Zeit zu verbringen: Von Wassersport über Museen zu tausenden Restaurants ist wirklich alles dabei. Und was macht man als Erstes, wenn man so viele Auswahlmöglichkeiten hat? Genau, in den botanischen Garten gehen. Warum ausgerechnet da hin? Weil er am nächsten bei unserer Haltestelle war. Sehr fundierte Entscheidung also :).
Trotz der Impulsivität der Entscheidung muss ich sagen, dass mir der botanische Garten wirklich gut gefallen hat. Dieser war zwar eingezäunt, aber trotzdem unter freiem Himmel, da die Pflanzen aufgrund des gemäßigten Klimas auch das ganze Jahr über draußen überleben können. Darüber hinaus war der Garten sehr groß, sodass wir hier gut 1,5 bis 2 Stunden zubringen konnten. Besonders gut hat mir hier eine Pflanze gefallen, welche ihre Blätter einzieht, wenn man sie berührt. Wir drei waren wirklich sehr fasziniert davon und ich glaube, die anderen Besucher haben sich ganz schön gewundert, warum da drei Deutsche die ganze Zeit an einer der Pflanzen herumgrabschen. Jedoch gab es natürlich nicht nur kleinere Pflanzen, sondern auch Bäume, Büsche und alles, was das Herz eines Botanikers begehrt. Sogar einige kleine Ananasse haben wir gefunden, die an Sträuchern wuchsen! Insgesamt lohnt es sich sehr, dem botanischen Garten einen Besuch abzustatten, wenn man sich mal in Puerto de la Cruz aufhält.
Schon etwas erschöpft und hungrig von dem Bestaunen der vielen schönen Pflanzen, machten wir uns auf die Suche zu einem Restaurant. Ursprünglich wollten wir uns einen kleinen Imbiss holen, doch aus diesem wurde dann ein großes Tapas-Essen in einer Fusion aus Restaurant und Bar. Ich habe vorher zwar noch nicht so häufig Tapas gegessen, wusste allerdings, dass diese generell recht fleischlastig sind. Doch der nette Restaurantbesitzer, mit dem wir schnell ins Gespräch kamen, versicherte mir, dass es auch einige vegetarische und sogar vegane Tapas geben sollte, was mich echt überrascht hat!
Er erzählte uns auch, dass er sogar selber fast komplett vegan leben würde, was ich gerade in Spanien, was ja gefühlt eine der fleischlastigsten Küchen der Welt hat, nicht erwartet hätte. Jedenfalls kamen dann auch die Tapas nach einer kurzen Weile und was kann ich sagen – sie waren wirklich unglaublich gut! Wir haben uns zu dritt ungefähr 15 unterschiedliche Tapas geteilt und waren danach so unglaublich satt, dass wir nicht mal mehr Platz für einen Nachtisch hatten.
Satt, zufrieden und ausgeruht machten wir uns dann noch auf, um die Straßen von Puerto de la Cruz etwas zu erkunden. Dabei führte uns der Weg, wie so häufig hier, direkt ans Wasser. Ursprünglich wollten wir an dem Tag Schwimmen gehen, jedoch war es recht frisch am Wasser, sodass wir uns entschlossen, es besser sein zu lassen. Noch dazu gab es meterhohe Wellen und einen rasanten Wind. Weil es also bei diesen hohen Wellen nicht möglich gewesen wäre, schwimmen zu gehen, entschlossen wir uns dazu, uns trotzdem ein bisschen ins Wasser zu stellen. Das war echt eine super Entscheidung, da es bei diesen Wetterbedingungen wirklich Spaß gemacht hat, so nah am Wasser zu sein.
Nichtsdestototz hat es mich doch sehr gewundert, dass das Wetter nicht so gut wie angekündigt war, da es am Morgen noch nach sehr schönem Wetter aussah. Jedoch ist es hier wirklich der Fall, dass das Wetter sehr wechselhaft ist und sich innerhalb weniger Minuten komplett ändern kann. In diesem Fall, war dieser Wechsel doch wirklich positiv :)
Nachdem wir uns also etwas ausgetobt hatten, schlenderten wir ein wenig durch die Straßen von Puerto de la Cruz und entschieden uns, da das Wetter und die vorangeschrittene Zeit nicht zum Verweilen einluden, gegen 17 Uhr wieder richtig Santa Cruz zu fahren. Ich hatte an dem Abend nämlich vor, die Jugendgruppe einer Gemeinde anzuschauen und danach wollte ich mit einigen Au Pairs zusammen in La Laguna (eine kleinere Studentenstadt in der Nähe von Santa Cruz) feiern gehen.
So endete der Tag also nach weiteren Stunden des Tanzens um 4 Uhr morgens und ich fiel sehr müde, aber auch unglaublich zufrieden in mein Bett.
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