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AutorenbildAnna Krause

La capital mundial del surf - Die Surfhauptstadt der Welt

Aktualisiert: 28. März 2023

...Hatte ich gesagt, dass die nächsten Einträge sich eher in Santiago abspielen würden? Tja, so schnell kann es sich ändern! Denn es hat sich spontan an diesem Wochenende ergeben, dass ich einen Surfausflug mitmachen durfte. Und das im „Capital mundial del Surf“, auch bekannt als Pichilemu.

Diese Stadt befindet sich mit dem Auto knappe 3,5 Stunden von Santiago entfernt und ist insbesondere im Sommer ein beliebtes Ziel für alle Freunde des Surfens, der starken Wellen und kalten Wassers. Für uns ein Glück, dass die Hauptsaison langsam vorbei ist, denn so blieben uns größere Menschenmengen erspart.


Wir machten uns am Freitagmittag zu fünft los. Sich der Reise angeschlossen hatten meine deutsche Freundin, drei Mädchen aus ihrer WG und ihr Vermieter, der die Reise selbst organisiert hatte. Er vermittelt internationalen Studierenden verschiedene Unterkünfte in Santiago. Weil es ihm zusätzlich Spaß macht, Aktionen zu organisieren, fährt er jedes Jahr zwei Mal mit Internationalen aus seinen WGs nach Pichilemu. Er erzählte mir, dass sich teilweise schon 50 Leute seinen Reisen angeschlossen hatten!

Ich selbst hatte in der letzten Woche auch viel Zeit mit der Organisation von Reisen verbracht (ab dem 31.03. geht's für anderthalb Wochen nach Patagonien!) und deswegen war es sehr angenehm, sich einfach in ein Auto setzen zu können, das man nicht selber fuhr, um zu einer Unterkunft zu gelangen, die man nicht selber gebucht hatte. Huch, fange ich langsam an das Konzept von All-inclusive-Urlauben nachzuvollziehen?

Jedenfalls hatte er seine Arbeit gut gemacht. Wir blieben im 'Löv-Hostel', wo wir für unglaubliche 15000 Pesos (umgerechnet ca. 18€) pro Nacht übernachteten. In vielen Aspekten ähnelte es anderen Hostels, die ich schon besucht hatte. Eine Terrasse mit schöner Aussicht auf das Meer und die herumstehenden Surfboards verliehen dieser Unterkunft allerdings das gewisse Etwas. So merkten wir: Hier dreht sich wirklich alles ums Surfen!

Insbesondere am Abend ein besonderer Charm

Die ersten paar Stunden brachten wir am Stand zu. Es war nicht mehr allzu warm, ca. 20 Grad, die sich in der Sonne allerdings eher wie 25 anfühlten. Wir gingen auch ins Wasser – brrrr, das hat ja nur 16 Grad! Aber bei den tollen Wellen und der Aussicht über den langen Strandabschnitt konnte man das verkraften. Was gehört ansonsten zu einem Strandtag mit dazu? Volleyball, Strandspaziergang, Eis? Wurde natürlich alles mitgenommen und so verlebten wir einen entspannten Start in der Surfhauptstadt.

Der Vermieter hatte uns ein Programm konzipiert, wie er es jedes Mal ungefähr durchführt. Den ersten Tag gestaltet er bewusst entspannt, weil es am Samstag zum Surfen gehen sollte. Es gab viele Gemeinschaftsaktivitäten; wir kochten und aßen gemeinsam, spielten "6 nimmt" (extra von mir aus Deutschland für solche Momente mitgebracht ;)) und schauten einen Film. So konnten wir unsere Kräfte für den nächsten Tag schonen…


Ich wachte um 8:30 (juhu, über 8h Schlaf!) auf und genoss den Luxus, nochmal etwas länger im Bett zu entspannen. Ich sage euch, es war wie ein kurzer Urlaub! Wir machten uns auf die Suche nach etwas Essbaren und ergatterten ein paar Lebensmittel. Verspeist wurde das Frühstück auf der Dachterrasse mit Blick auf den Ozean - wo auch sonst? Gegen halb 12 machten wir uns auf den Weg zum Surfen. Wenn ihr diesen Blog schon etwas länger verfolgt, wisst ihr, dass ich schon einmal auf Teneriffa surfen war (https://iannajkrause.wixsite.com/smallworld/post/surfen-in-puerto). Zwar hatte ich bereits damals gemerkt, dass ich kein Naturtalent war, aber Spaß hatten wir trotzdem. Und ich finde, dass mit dem Surferimage und -lebensstil ein gewisses Gefühl einhergeht und genau da einzutauchen, war einer meiner Hauptbeweggründe für den Trip. Anders als bei meinen Tauchgängen, hatte ich einen Neoprenanzug, der mich nicht zerquetschte und den man sich ohne Schwierigkeiten anziehen konnte. Es wurde keine Zeit verloren und nachdem wir unsere Surfbretter zum Strand getragen hatten, bekamen wir auch schon die erste Einweisung.

Ich erinnerte mich vom letzten Mal, dass es mir an schwersten gefallen war, auf meine Füße zu kommen, weil ich den Reflex hatte, mich erstmal auf die Knie zu stützen. Deswegen versuchte ich bei den "Trockenübungen" (wortwörtlich, weil an Land), das Aufstehen umso besser zu verinnerlichen.


Das Wasser war leider über Nacht nicht auf wundersame Weise wärmer geworden, sondern war immer noch bei flauschigen 16 Grad. Mit dem Neoprenanzug wurde es jedoch erträglicher, wobei die Hände und Füße ein kleines bisschen leiden mussten.

Nun hatten wir zwei Stunden im Wasser, um uns als Surfer*innen auszuprobieren. Wie in Puerto de la Cruz merkte ich meine Schwierigkeiten, aufzustehen. Auch waren ein paar andere Surfkurse bei und in der Nähe, sodass ich häufiger Angst hatte, mit anderen Leuten zusammenzustoßen. Allerdings gelang es mir zwei bis drei Mal, die Wellen richtig mitzunehmen, was für einen großen Spaßfaktor sorgte. Und wie bereits erwähnt, war für mich das Gefühl, das mit dem Surfen zusammenhing, am wichtigsten. Deshalb freute ich mich, das nochmal mitgenommen zu haben.

Nach den zwei Stunden waren wir alle kaputt. Meine Füße fühlten sich so an, als wären sie abgefroren. Aber als wir rauskamen, war der dunkle Sand so heiß, dass es ein echtes, dezent schmerzhaftes Kontrastprogramm für sie gab. Es war also eine Stärkung nötig, damit wir alle uns etwas aufwärmen und zu Kräften kommen konnten. Also, auf etwas Essbares suchen! Und wenn man sich in Pichilemu etwas nach Essenstipps umhört, wird man einen Namen immer wieder hören, nämlich die "Casa de las Empanadas". Mit einer dezent schmackhaften, wenn auch fettigen, Empanada in der Hand kamen die Lebensgeister zurück. Weil diese Empanadería so häufig empfohlen wurde, fühlte ich mich auch sicher, eine Füllung mit Meeresfrüchten zu wagen. Die exotische Kombination aus Käse und Tintenfisch war definitiv etwas Neues!


Gegen Nachmittag machten wir uns - Achtung, Überraschung! - nochmal auf zu einem Strand. Das Hauptziel war dieses Mal allerdings nicht nur Entspannung. Denn in der Nähe des Strandes, den wir ansteuerten, befindet sich der "Punta de Lobos" - eine Steilküste, von der aus man einen wunderschönen Blick auf den Ozean hat.

Was mich jedoch am meisten an diesem Ort begeisterte, waren die Surfer. Hier sind die Wellen nämlich um einiges stärker, sodass sich die richtigen Profis versammeln. In Pichilemu finden auch einige Surfcups statt und ich kann mir gut vorstellen, dass manche der Einheimischen schon jetzt darauf hintrainieren. Insbesondere, nachdem ich selbst gemerkt hatte, wie schwer es ist, sich auf dem Board zu halten, hatte ich nochmal mehr Respekt für diese Surferinnen und Surfer. Sie nahmen mit einer unglaublichen Leichtigkeit die Wellen mit und vollführten tolle Stunts. Das war mit mein größtes Highlight dieses Wochenendes!

Die Aussicht von Punta de Lobos

Die anderen haben noch den Sonntag vor sich, doch aufgrund einer Konferenz in der Life Church fuhr ich bereits am Samstagabend mit dem Bus zurück. Es waren zwei sehr schöne Tage, die sich nach Urlaub angefühlt haben und süße Erinnerungen an meine Au-Pair-Zeit auf Teneriffa aufleben ließen. Ein kleines Resümee: Hält die Welthauptstadt des Surfens, was sie verspricht? Ich muss sagen, ihre Wellen sind atemberaubend, die Empanadas schmackhaft und die Sonne Pichilemus bleibt mir nicht nur im Herzen noch länger erhalten. Und so kehre ich zwar im Gesicht etwas röter und ausgepowert, aber sehr zufrieden zurück nach Santiago.


PS:


Wenn ihr jemals Fragen habt, Ideen für Blogeinträge oder Themen, die euch interessieren, meldet euch gerne! Ich bin immer offen für Feedback :)

Auch kann ich euch sehr den Blog von meinem Freund Tobi empfehlen, der auf eine sehr unterhaltsame Art und Weise über sein Auslandssemester in den USA schreibt: https://mundanelifeinflorida.tumblr.com/




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