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AutorenbildAnna Krause

Die Woche der Ausflüge

Letzte Woche hat ein ehemaliges Au Pair meiner Gastfamilie uns besucht. Meine Gastfamilie pflegt nämlich sehr guten Kontakt zu den ehemaligen Au Pairs von ihnen (sie werden, so wie ich, wie richtige Familienmitglieder behandelt) und somit habe ich viele von ihnen schon kennengelernt. So kam es auch, dass uns dieses ehemalige Au Pair besuchte, was mich sehr gefreut hat. So hat sich das Ausflugsprogramm dieser Woche nicht nur auf das Wochenende, sondern auch auf unter der Woche verteilt, was mir sehr gut gefallen hat. So ging es beispielsweise am Mittwoch ins „Malpaís de Güímar“, am Donnerstag zum Playa de Benijo und am Freitag nach Puerto de la Cruz. Ein ganz schönes Programm also :).

Die Ausflugswoche haben wir am Montag erstmal damit begonnen, die Sales, die momentan sämtliche Jugendliche in Euphorie versetzen, auszukosten und waren somit erst einmal ausführlich bei Pull & Bear, Stradivarius und Co. einkaufen. Zwar handelt es sich normalerweise nicht um den größten preislichen Unterschied, doch da es hier viel seltener als in Deutschland Sonderangebote gibt, muss man es definiti ausnutzen, wenn es dann mal günstiger wird. Auch gibt es Läden wie Stradivarius überhaupt nicht in Deutschland, was angesichts der schönen Kleidung, die sie verkaufen, wirklich schade ist. Somit ging es dann also auf die Shoppingtour und anschließend in das Schwimmbad in Santa Cruz. Die Tenerifeños haben uns definitiv für verrückt gehalten, dass wir bei den gerade mal 20 Grad in ein Schwimmbad gehen. Tatsächlich war es aber richtig angenehm, da die Sonne eine so große Kraft hat. Ich als Deutsche bin da aber auch andere Temperaturen als kalt gewöhnt…

An den restlichen Tagen zog es uns statt in die Läden eher in die Natur, sodass wir am Mittwoch im bereits genannten „Malpaís de Güímar“ wandern gingen. Dabei handelt es sich um eine hübsche Vulkanlandschaft, die sich direkt am Meer befindet. Die Vulkanlandschaft befindet sich um den Montaña Grande (276m hoch), den ich schon einige Male vom Bus aus, wenn ich in den Süden fahre, gesehen hatte. Es gab einige Tafeln in dem Malpaís, denen man einige Informationen entnehmen konnte. Ihnen zufolge ist die Vulkanlandschaft vor ca. 10000 Jahren bei mehreren Eruptionen entstanden und ist somit eine der jüngeren Vulkanlandschaften, was ich nicht erwartet hätte. Außerdem gibt es hier eine einzigartige Flora und Fauna, da sich die Lebewesen besonderen Bedingungen anpassen mussten. Insgesamt war es richtig schön die Landschaft anzuschauen und jetzt weiß ich das nächste Mal, wenn ich an dem Berg vorbei fahre, was es da sonst noch alles gibt :).

Mein eindeutiges Highlight in der „Exkursionswoche“ war der Playa de Benijo. Der Strand befindet sich im Norden der Insel, sodass man erstmal durch das Anaga-Gebirge fährt, um dorthin zu gelangen. Allein die Fahrt dahin war also schon sehr beeindruckend, da das Gebirge mit seinen grün bewachsenen Bergen, den Blumen und kleinen Häuschen wirklich wunderschön ist. Insgesamt hat die Fahrt mit dem Bus ca. 1 Stunde gedauert, fühlte sich jedoch viel kürzer an, da es die ganze Zeit eine so schöne Natur zu bestaunen gab.

Als wir dann auf der nordöstlichen Seite des Anaga-Gebirges bei der Bushaltestelle ankamen, merkte ich sofort, dass die Wellen hier sehr viel höher waren als an allen anderen Orten, bei denen ich zuvor auf Teneriffa gewesen war. Sie waren bestimmt 4-5 Meter hoch und man hörte sie, obwohl wir an der Bushaltestelle bestimmt einen halben oder mehr Kilometer vom Wasser entfernt waren, laut und deutlich. Wer bei Playa de Benijo also an Baden gedacht hat, dem muss ich sagen, dass das hier nicht wirklich möglich ist. Ist jedoch auch nicht weiter schlimm, da es mindestens genau so viel Spaß macht, den Wellen zuzuschauen.

Von der Bushaltestelle war es noch einmal ein guter Kilometer bis zu dem besagten Strand, der direkt an der Küste entlangführte. Dabei hatte man die ganze Zeit eine atemberaubende Aussicht auf die Berge. Diese versperrten jedoch auch die Sicht auf den Playa de Benijo, sodass die Spannung, wie dieser nun in echt aussehen würde, bis zum Ende aufbewahrt wurde. Und was soll ich sagen – dieser Strand ist mit Abstand der schönste, den ich bis jetzt auf Teneriffa gesehen habe. Die hohen Felsen, die in dem Wasser sind und an denen sich die Wellen brechen, zusammen mit den Bergen und die Aussicht auf den Horizont haben wirklich eine ganz besondere Szenerie geschaffen. Noch dazu befanden sich kaum andere Menschen an dem Strand, sodass man hier einen der besten Eindrücke von dem „ursprünglichen Teneriffa“, abseits von dem Tourismus, bekommt. Versteht mich nicht falsch – der Tourismus ist keine schlechte Sache, aber ich finde, dass es durch ihn manchmal etwas schwierig wird, die Insel Teneriffa richtig kennenzulernen. Am Playa de Benijo schafft man es aber auf jeden Fall. Weil uns die ganze Szenerie so sehr beeindruckte, blieben wir hier auch gute 2 Stunden, machten viele Fotos und schauten einfach dem Naturspiel zu.

Playa de Benijo

Am Freitag ging es dann nach der Sprachschule mal wieder nach Puerto de la Cruz. Ich genieße es immer wieder, in die Stadt zu kommen, da die ganze Stadt ein sehr angenehmes Klima hat und es einfach nett ist, hier Zeit zu verbringen. Noch dazu konnte man an diesem Tag den Teide besonders gut sehen. Da ich jetzt dieses Wochenende auf den Teide mit einigen Au Pairs zusammen fahre, war es nochmal etwas ernüchternd zu sehen, was wir uns mit dem 3800 Meter hohen Vulkan vorgenommen haben, aber gleichzeitig hat es die Vorfreude auch viel größer gemacht.


Den letzten Tag in der Woche der Ausflüge nutzte ich, um mit einer Au Pair Freundin von mir in den allseits bekannten Siampark zu gehen. Der Siampark ist zusammen mit dem Loropark eine der Haupttouristenattraktionen auf der Insel und wird überall groß beworben. Der Loropark ist ein Tierpark, der neben den Papageien für seine Wal- und Delfinshows bekannt ist und der Siampark ist ein Wasserrutschenpark, der auf Teneriffa mit den immer angenehmen Temperaturen, den perfekten Ort gefunden hat. Die beiden Parks gehören dem Deutschen Wolfgang Kiessling und genießen, selbst im Winter, ziemlich großen Zulauf.

Tower of Power

In unserem Fall war es jedoch super hilfreich, dass wir den Siampark im Winter besuchen konnten, da es an dem Tag vergleichsweise sehr leer war und wir nie länger als 5 Minuten für eine Rutsche anstehen mussten. Zwar wurde es dadurch auch teilweise ziemlich frisch, da es gegen Nachmittag bewölkter wurde und es nur 20 Grad warm war, doch ist mir das um ehrlich zu sein lieber, als wenn ich ewig für jede einzelne Rutsche anstehen muss. So haben wir es auch geschafft, fast alle Rutschen zu rutschen, wobei mir die Rutsche Kinnaree am besten gefallen hat. Bei dieser sitzt man nämlich zu viert in einem Reifen und fährt erstmal in fast freiem Fall 5 Meter die Rutsche hinunter, sodass man ungemein beschleunigt wird. Unten befindet man sich in eine Art Trichter und pendelt sich dann aus, bis es dann nochmals in freiem Fall auf die nächste Rampe losgeht. Aber auch der „Tower of Power“, eine der neueren Attraktionen, hat mir sehr viel Spaß gemacht. Hierbei handelt es sich um eine ca. 30 Meter hohe free-fall-Wasserrutsche, wo man auch teilweise mit dem Rohr durch ein Haifischbecken geleitet wird. Die hat mich zwar aufgrund meiner Höhenangst ziemlich viel Überwindungskraft gekostet, doch gelohnt hat es sich allemal (obwohl man bei der hohen Geschwindigkeit gar nicht mitbekommen hat, wie man beispielsweise durch das Haifischbecken fährt). Auch optisch ist der ganze Park wunderschön gestaltet und es steckt sehr viel Liebe zum Detail drin. Insgesamt würde ich also jedem empfehlen, dem Siampark einmal einen Besuch abzustatten.

Fast war es schon ein bisschen schwer, an dem Montag ohne Ausflüge in den Alltag zurückzukehren, doch die Aussicht aufs nächste Wochenende lässt einem doch die Woche viel schneller vergehen…;)

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