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AutorenbildAnna Krause

3 Tage Gran Canaria

Dieses Wochenende dachten wir, dass es mal an der Zeit wäre unser gutes, altes Teneriffa zu verlassen und die anderen Inseln zu erkunden. Bis jetzt hatten wir ja bereits La Gomera besucht und da wir von dieser wunderschönen und naturbelassenen Insel so positiv überrascht waren, wollten wir die anderen nicht auch noch außen vor lassen. Bei gutem Wetter kann man Gran Canaria ja sogar von mir Zuhause aus sehen, doch wollte ich es mir nicht entgehen lassen, die Insel auch mal aus der Nähe zu bewundern. Somit ging es dann also nach Gran Canaria, die mit der Fähre ca. eine Stunde von Teneriffa entfernt liegt. In Agaete angekommen, setzten wir uns in einen Shuttlebus, der uns zu unserem Ziel Las Palmas bringen sollte. Der Hafen von Las Palmas ist nämlich größtenteils Kreuzfahrtschiffen vorbehalten und noch dazu ist es kostengünstiger und schneller für die Fährunternehmen in Agaete anzulegen. Somit bekamen wir auch einen natürlicheren Hafen präsentiert. In Las Palmas wiederum bot sich uns ein komplett anderes Bild der Insel: Während Agaete nämlich recht schlicht und naturbelassen war, war Las Palmas sehr lebendig. Viele Menschen liefen durch die Straßen, wobei wir auch viele deutsche Stimmen hörten; es gab einen großen Busbahnhof und tausende kleine Geschäfte und Restaurants. Wir machten uns direkt auf den Weg zu dem Playa de las Canteras, welcher wohl der bekannteste Strand in Las Palmas ist. Vor Ort angekommen, erschloss sich uns auch direkt, warum: Der Strand erstreckte sich in vielen Abschnitten über mehrere Kilometer bis zu dem Auditorium von Las Palmas und wurde direkt daneben von einer hübschen Promenade begleitet. So ein langer Strand, kann wohl also gar nicht anders, als bekannt zu werden :). Erschöpft von der Anreise, setzten wir uns erstmal in den Sand und beobachteten das allgemeine Geschehen. Im Gegensatz zu den Stränden auf Teneriffa fällt einem sofort auf, dass es hier sehr viele Möglichkeiten gibt, sich sportlich zu betätigen: Sei es Volleyballspielen, Joggen an der Promenade, Schwimmen oder Skaten – hier gibt es für die Bewegungsjunkies wirklich tausende Möglichkeiten. Noch dazu spielt einem das Wetter hier in die Karten, da ich von meiner Gastmutter gehört habe, dass der Strand immer relativ bewölkt sein soll, sodass man nicht der Gefahr läuft, sich zu überhitzen. Somit war es auch an diesem Tag bewölkt bei ca. 20 Grad. Anschließend liefen wir die Strandpromenade hinunter – und zwar bis zum Ende, wo das Auditorium steht. Ich persönlich liebe ja die südländischen Strandpromenaden, wo das Leben tobt und deswegen habe ich auch diese als ganz besonders schön empfunden.

Die schöne Promenade von Playa de las Canteras

Es gab viele Straßenmusiker, die an dem Wegrand mit ihrer Musik zu einem tollen Ambiente beitrugen, Familien mit Kindern, die deutschen Rentner, die hier im Urlaub sind und einige Einheimische. Ich fand die Mischung und die Vielfalt, die sich einem hier erbot wirklich besonders schön. Ebendiese hängt wahrscheinlich auch damit zusammen, dass Las Palmas insgesamt eine sehr kosmopolitische Stadt ist, in der sich Menschen aus aller Welt und jeden Alters zusammenfinden. Mit den knapp 380.000 Einwohnern handelt es sich bei der Stadt auch um die größte Hauptstadt der kanarischen Inseln und sie übernimmt die Verwaltung für Lanzarote, Fuerteventura und sich selber, während Teneriffa für Las Palmas, El Hierro und La Gomera zuständig ist. Woher diese Arbeitsteilung rührt erschließt sich mir noch nicht so richtig, aber wenn es funktioniert, ist ja alles super :). Wir schlenderten also die Promenade entlang, genossen das Leben um uns herum und kauften uns am Ende einen superleckeren Frozen Joghurt.

Sin prisa pero con ganas - Ohne Eile, aber mit Laune

Damit wir uns auch noch ein Bild von dem Rest von Las Palmas machen konnten, schlenderten wir durch die Straßen der Stadt und landeten dabei in einem Second-Hand-Buchladen. Dieser war wirklich richtig schön aufgebaut und hatte auch eine recht große Auswahl, wobei alle Bücher im einwandfreien Zustand waren und zu 3€ pro Stück verkauft wurden. Hier wurde jeder von uns mit mindestens einem Buch auf Spanisch glücklich. Ich war sowieso auf der Suche nach einem neuen Buch, da ich meins fast zu Ende gelesen hatte – glücklicher Zufall also.

Danach machten wir uns auch schon auf dem Weg in unser AirBnB, welches an einem Berg lag. Somit mussten wir sehr viele Stufen nach oben gehen, was wir leider nicht im Vorwege wussten, denn dann hätten wir uns bestimmt nicht einen 8 Liter Wasserkanister für die folgenden Tage hier gekauft… Überlebt haben wir es dann aber trotzdem zum Glück dank des großartigen Einsatzes eines Au-Pair-Freundes von mir. Ich finde immer, dass wenn man in einem AirBnB ankommt, es ein wenig wie eine Wundertüte ist, bei der man nicht weiß, was genau jetzt drin ist. Es kann nämlich sowohl richtig klein, aber auch auf sehr viele Gäste ausgelegt sein. Diese Wundertüte glich eher einem Hostel. Unser Gastgeber führte uns dann einmal in dem „Hostel“ herum und wies uns als wir bei der Dachterrasse ankamen darauf hin, dass es in der Nähe einen Ort gibt von dem man eine schöne Aussicht über Las Palmas und den Hafen haben soll. Wir entschlossen uns kurzerhand dazu, diesen Ort aufzusuchen, um dort zu Abend zu essen und es hat sich auch wirklich gelohnt. Die Stadt war hell erleuchtet und wir haben gesehen, wie ein AIDA-Schiff auslief und ein anderes einlief. Danach ging es auch zurück ins Hostel, da wir für den nächsten Tag große Pläne hatten…

Um 9:00 Uhr klingelte der Wecker und es hieß: Schnell fertig machen, denn heute geht es in die Wüste. Zumindest beinahe, da die Dünen von Maspalomas auf den Fotos, die wir uns im Vorwege angeschaut hatten, schon an eine Wüste erinnerten. Ich war sehr gespannt, wie sie dann tatsächlich aussehen würden und freute mich sehr auf den Ausflug. Wenn man in Las Palmas unterkommt, ist man sehr gut an den Rest der Insel angebunden, was das Nahverkehrsnetz anbelangt, da wir ohne Probleme den Bus in den Süden der Insel fanden und nahmen. Nach einer Stunde kamen wir auch in dem Ort Maspalomas an und suchten den Eingang zu den Dünen. Dieser war gar nicht so leicht zu finden, da man die Dünen durch ein Gebäude betreten konnte, welches wie ein Hotel aussah. Dementsprechend hatten wir bei dem schicken weißen Gebäude nicht direkt erwartet, dass es dadurch in die Dünen gehen sollte, aber die zahlreichen Touristen, die dorthin strömten waren dann doch ein recht gutes Indiz. Auf der anderen Seite des Hotels erwartete uns dann auch schon direkt der beeindruckende Anblick: Zu Dünen aufgetürmte Sandmassen erstreckten sich links und rechts von uns bis in die Ferne. Auch nach vorne hin befanden sich viele Dünen, doch in der Ferne konnte man einen Strand und dahinter das Meer erkennen.

Las Dunas de Maspalomas

Von den erwarteten Touristenmassen fehlte hier jedoch jede Spur, da sich alles auf das weitläufige Gebiet verteilte. Noch dazu waren wir im Februar ja nicht gerade zu der Hauptsaison da, sodass sich das alles glücklicherweise in Grenzen hielt. Schuhe und Jacken ausgezogen ging es dann auch direkt in die Dünen, da wir sie ja nicht nur bestaunen, sondern auch richtig erleben wollten. Bei der Hitze war es teilweise zwar schon etwas anstrengend, umherzuwandern, doch die Aussicht auf das Meer und die von ebendiesem herrührende Brise machten die kleine Wanderung viel angenehmer. Trotzdem mag ich mir gar nicht vorstellen, wie es im Sommer bei 30 oder mehr Grad sein soll. Wahrscheinlich schaut man sich die Dünen dann besser nur von hinten an. Nach der ca. 30 minütigen Wanderung waren wir am Strand angekommen und alle 4 soweit aufgeheizt, dass wir uns nur noch in die Wellen schmeißen wollten. Die Wellen waren wirklich sehr stark, und noch dazu kamen sie von mehreren Seiten, sodass man ziemlich vorsichtig sein musste, aber solange man sich im flachen Wasser aufhielt, war alles im grünen Bereich. Den Rest des Tages brachten wir damit zu, uns am Strand zu sonnen, Strandspaziergänge zu unternehmen, da der Strand wirklich sehr, sehr weitläufig war und die FKK-Bereiche zu vermeiden. Am Abend liefen wir dann noch ein bisschen ziellos in Maspalomas umher, was mit den vielen Hotels und perfekten, sauberen Straßen wirklich an den touristischeren Süden Teneriffas erinnert. Daraufhin nahmen wir den Bus Richtung Las Palmas, wo wir uns an unserer geliebten Strandpromenade ein Abschlussessen beim Italiener gönnten. Um diese Uhrzeit am Sonntagabend war die Promenade sehr viel menschenleerer als am Vortag, was jedoch auch damit zusammenhing, dass ein Regenschauer im Anmarsch war. Man hat auch daran mal wieder den krassen Temperaturunterschied gemerkt, den es hier auf nahezu allen kanarischen Inseln gibt. Während es in Las Palmas war am Sonntag bewölkt bei ca. 20 Grad war, hatten wir in Maspalomas ca. 24 Grad und Sonnenschein. Aber auch ansonsten finde ich, dass jede Insel Elemente hat, die auch bei den anderen wiederzuerkennen sind. So sind sich Santa Cruz und Las Palmas recht ähnlich, nur dass es in Santa weder einen Strand noch eine Promenade gibt. Auch die Aufteilung, dass im Norden, bzw. in der Hauptstadt, viele Einheimische und im Süden tendenziell eher die Touristen sind, gleicht der von Teneriffa. Die Einfahrt auf Gran Canaria hingegen ähnelte mit den Bergen total der auf La Gomera. So verbinden gewisse Elemente alle kanarischen Inseln miteinander, auch wenn jede andere Schwerpunkte hat und somit ihren ganz eigenen Charme hat. Zu Gran Canaria kann ich jedenfalls sagen, dass ich begeistert bin und verstehen kann, warum sie sich zu so einem beliebten Reiseziel entwickelt hat. Bis zum nächsten Mal, Gran Canaria!

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